Aus unserem Tagebuch:
Phewa Lake in Pokhara
10. Maerz
Wir sind bereits wieder mitten in der Natur, gerade in Ghandruk, eine kleines Gurung Dorf in den Bergen, angekommen. Ich sitze gerade auf dem von der Sonne erwaermten Steinboden und geniesse die letzten Sonnenstrahlen des heutigen Tages.
Wir haben unseren Trek gestern in Pokhara gestartet. Als wir unseren Porter Kharka sahen, trauten wir unseren Augen kaum - er war komplett neu eingekleidet. Sogar seine loechrigen Socken hat der gegen neue eingetauscht! Da hat er wohl all unser Trinkgeld gleich gut angelegt! Gleich am ersten Tag wieder ganz brav 5 h marschiert. Der erste Anstieg hatte es gleich in sich und wir kamen richtig ins Schnaufen. Aber dafuer haben sich unsere verstaubten Lungen wieder mit frischer Bergluft gefuellt! Kurz vor der Mittagspause haben wir die ersten Regentropfen in unserem Trekkerleben gespuert! Aber aus einem romantischen Gewitter-Abend in der Lodge wurde dann leider doch nichts, da es nur bei den paar Tropfen blieb. Aber da wir ja seit unserem letzten Trek dazugelernt haben und diesmal unsere eigenen Spielkarten dabei haben, um sich die langen Abende in den Lodges zu vertreiben, verbrachten wir den Abend mit Jangbu und Kharka bei einem nepalesischen Kartenspiel.
Schon in der Nacht haben sich dann auch die letzten Wolken verzogen und es war ein wunderschoener Sternenhimmel. Heute Morgen war dann strahlend blauer Himmel und beim Zaehneputzen am Brunnen hatten wir einen atemberaubenden Blidk auf den Annapourna South (7000 irgendwas meter hoch), der gestern noch von Wolken verdeckt wurde und heute morgen majestaetisch in den Himmel hinauf ragte. Schon kurz nachdem wir losgelaufen waren versteckte er sich wieder hinter einem Huegel und wir bewunderten anstattdessen die saftigen gruenden terrassenartigen Huegel und die ersten Blumen die anfangen zu bluehen. Mittag fuehlten wir uns dann fuer kurze Zeit wie irgendwo am Meer da bei der Lodge Palmen wuchsen und wir auf Strohmatten die Sonne genossen - Jangbu hat natuerlich wieder das schoenste Plaetzchen fuer uns hergerichtet. Uns zum Nachtisch durften wir dann sogar noch aus einem Zuckerrohr schluerfen!! Wir fuehlten uns wieder mal wie 2 kleine Prinzessinnen! Schon witzig was man hier nur innerhalb eines Tages alles erlebt ... Aber um unser Gehirn neben all den schoenen Eindruecken noch ein bisschen in Schwung zu halten, lernen wir nun mit Jangbu Nepali. Jeden Tag ein paar neue Vokabeln. Aber oft ernten wir leider nur Gelaechter fuer unsere klaeglichen Versuche!
11. Maerz
Der heutige Tag begann wieder mit freiem Blick auf die Annapurna Range. Diesmal ragte neben dem Annapurna South auch der Macchapuchere in den Himmel und wurde von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Unsere heutige Strecke fuehrte uns in staendigem Auf und Ab durch Rhododendrenwaelder, die in rot, pink und weiss bluehen. Mittlerweile sind wir auf 2800m und die Abende werden schon merklich kaelter. Aber da wir ja unsere 2 Maenner dabei haben, die fuer uns das unmoegliche moeglich machen, sitzen wir nun an einem gemuetlichen Feuer und waermen uns unsere kalten Fuesse, die wir zuvor im eisig kalten Fluss gewaschen haben. Eigentlich darf man hier in den Lodges kein Feuer machen, da sonst die ganzen Rhododendrenbaeume abgeholzt werden, aber fuer uns haben die freundlichen Besitzer ein paar "Scheiter" geopfert. Moege das Feuer noch lange brennen!!! Unser Nepali macht uebrigens grosse Fortschritte! Wir sind wieder mal die einzigen Gaeste in der Lodge und geniessen die herrliche Ruhe. Heute untertags sind uns viele Trekker begegnet und man merkt schon dass der Annapurna Trek sehr beliebt ist. Beim letzten Trek Aber der Trubel hat auch seine gute Seite, denn dank den vielen Touristen geht es den Leuten hier besser, da der Tourismus in ganz Nepal die Haupteinnahmequelle und oft auch die einzige ist. Jetzt bekommen wir gerade Popcorn - der perfekte Kinoabend! Im Vorabendprogramm laeuft heute "Allerlei Geschichten aus Nepal", leider ohne Untertitel! Aber allein die Atmosphaere ist die Vorstellung schon wert! Im Hauptabendprogramm gibts dann "Dance Party"! Darauf freuen wir uns schon! Es hat gerade angefangen zu regnen bzw. es schneit schon eher und das macht das ganze noch gemuetlicher - Feuer, Blitz und Donner! Nebenbei lernt Jangbu jetzt auch ein bisschen deutsch, damit er uns nie vergisst und immer an uns denkt, wenn er auf zehn zaehlt ....
12. Maerz
Die letzte Nacht war sehr kalt und die heisse Aluflasche im Schlafsack hat leider auch nur die halbe Nacht ihren Dienst getan. Da faellt einem der naechtliche Klogang wieder mal besonders schwer, laesst sich aber leider nicht vermeiden, bei den Mengn Tea, die wir den ganzen Tag trinken!!
Heute morgen aber fuehlten wir uns dann wie im Paradies! Man denkt sich eigentlich jeden morgen der Ausblick ist nicht mehr zu toppen, aber wird dann immer wieder aufs neue ueberrascht und fuer die Kaelte in der Nacht belohnt. Wir haben aber auch immer ein Glueck mit dem Wetter .... nach dem gewittrigen Abend folgte wieder eine sternenklare Nacht und ein fast schon kitschiger morgen. Die Baeume angezuckert vom Schnee, dazwischen leuchten die bunten Blueten der Rhododendren - und das gibts alles schon gratis beim Zaehneputzen am Fluss. Zum Fruehstueck gings dann aber wieder rasch ans Feuer, um uns noch einmal richtig aufzuwaermen, bevor es dann in der frischen Morgenluft puenktlich um halb 8 losging. Die erste halbe Stunde am Fluss entlang fuehlten wir uns wie Haensel und Gretel im Maerchenwald. Die ersten Sonnenstrahlen brachten den Schnee auf den Baeumen zum schmelzen und die Kristalle rieselten auf uns herab. Herrlich! Unterwegs lernten wir dann hin und wieder ein paar Vokabeln, waehrend Jangbu und Kharka wieder mal herumbloedelten und sich auffuehrten wie 2 Kindskoepfe! Da wir heute bereits mittags unser Tagesziel erreichten, duerfen wir nun am nachmitta in der Sonne sitzen und uns ausruhen. Morgen frueh geht es dann schon um halb 5 zum Sonnenaufgang auf den Poon Hill.
Noch ein Wort zu gestern abend - wir bekamen ja zum Hauptabendprogramm eine private Tanzvorfuehrung unter dem Titel "Dance Party". Dazu wurden alle Frauen aus der Nachbarschaft zusammengetrommelt und sie sangen und tanzten fuer uns. Wir konnten natuerlich auch etwas spenden, was es uns auf jeden Fall wert war, denn die koennen so unglaublich gut singen! Die Spenden werden dann verwenden um die Stromversorgung fuer die paar Haeuser zu bezahlen. Im Moment haben sie noch keinen Strom.
13. Maerz
Heute ist bereits wieder der letzte Tag von unserem Trekking und wir sind ein bisschen traurig. Heute morgen sind wir schon um halb 5 aufgestanden um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Poon hill zu sein. Es war schoen all die sieben- bis achttausender ringsum in der Morgensonne zu sehen. Getruebt wurde die romantische Stimmung nur durch die vielen Zuschauer! Es waren ueber 100 Touris auf dem Berg! Da fragt man sich echt wo die alle herkommen!
14. Maerz
Wir sind jetzt wieder zurueck in Pokhara und haben Jangbu und Kharka am Abend noch zum Abendessen eingeladen. Und man kann sich vorstellen, wie schwer es ist, mit 2 Maennern eine vernuenftige Konversation zu fuehren, die die ganze Zeit nur mit ihrem Handy rumspielen! Wir kamen uns echt zeitweise vor wie im Kinderkarten! Irgendwann gaben wir dann unsere Versuche auf und unterhielten uns mit ihnen einfach ueber ihre Handys - daraus ergab sich zumindest so eine Art Unterhaltung. Aber da merkt man einfach die unterschiedlichen Kulturen und MANIEREN! Zum Glueck geht denen beim Trekking irgendwann der Akku aus!! Dabei haben wir uns waehrend des Treks gedacht, dass wir sie erzogen haetten! Denn sie sind sehr reinlich geworden - Jangbu hatte Fusspuder dabei, gegen seine stinkige Fuesse und Kharka feilte sich fleissig die Fingernaegel .... war wohl doch nicht so erfolgreich!
Phewa Lake in Pokhara
10. Maerz
Wir sind bereits wieder mitten in der Natur, gerade in Ghandruk, eine kleines Gurung Dorf in den Bergen, angekommen. Ich sitze gerade auf dem von der Sonne erwaermten Steinboden und geniesse die letzten Sonnenstrahlen des heutigen Tages.
Wir haben unseren Trek gestern in Pokhara gestartet. Als wir unseren Porter Kharka sahen, trauten wir unseren Augen kaum - er war komplett neu eingekleidet. Sogar seine loechrigen Socken hat der gegen neue eingetauscht! Da hat er wohl all unser Trinkgeld gleich gut angelegt! Gleich am ersten Tag wieder ganz brav 5 h marschiert. Der erste Anstieg hatte es gleich in sich und wir kamen richtig ins Schnaufen. Aber dafuer haben sich unsere verstaubten Lungen wieder mit frischer Bergluft gefuellt! Kurz vor der Mittagspause haben wir die ersten Regentropfen in unserem Trekkerleben gespuert! Aber aus einem romantischen Gewitter-Abend in der Lodge wurde dann leider doch nichts, da es nur bei den paar Tropfen blieb. Aber da wir ja seit unserem letzten Trek dazugelernt haben und diesmal unsere eigenen Spielkarten dabei haben, um sich die langen Abende in den Lodges zu vertreiben, verbrachten wir den Abend mit Jangbu und Kharka bei einem nepalesischen Kartenspiel.
Schon in der Nacht haben sich dann auch die letzten Wolken verzogen und es war ein wunderschoener Sternenhimmel. Heute Morgen war dann strahlend blauer Himmel und beim Zaehneputzen am Brunnen hatten wir einen atemberaubenden Blidk auf den Annapourna South (7000 irgendwas meter hoch), der gestern noch von Wolken verdeckt wurde und heute morgen majestaetisch in den Himmel hinauf ragte. Schon kurz nachdem wir losgelaufen waren versteckte er sich wieder hinter einem Huegel und wir bewunderten anstattdessen die saftigen gruenden terrassenartigen Huegel und die ersten Blumen die anfangen zu bluehen. Mittag fuehlten wir uns dann fuer kurze Zeit wie irgendwo am Meer da bei der Lodge Palmen wuchsen und wir auf Strohmatten die Sonne genossen - Jangbu hat natuerlich wieder das schoenste Plaetzchen fuer uns hergerichtet. Uns zum Nachtisch durften wir dann sogar noch aus einem Zuckerrohr schluerfen!! Wir fuehlten uns wieder mal wie 2 kleine Prinzessinnen! Schon witzig was man hier nur innerhalb eines Tages alles erlebt ... Aber um unser Gehirn neben all den schoenen Eindruecken noch ein bisschen in Schwung zu halten, lernen wir nun mit Jangbu Nepali. Jeden Tag ein paar neue Vokabeln. Aber oft ernten wir leider nur Gelaechter fuer unsere klaeglichen Versuche!
Rhododendrenblueten
Schoenheitsschlaf nach einem anstrengenden Vormittag!
Der heutige Tag begann wieder mit freiem Blick auf die Annapurna Range. Diesmal ragte neben dem Annapurna South auch der Macchapuchere in den Himmel und wurde von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Unsere heutige Strecke fuehrte uns in staendigem Auf und Ab durch Rhododendrenwaelder, die in rot, pink und weiss bluehen. Mittlerweile sind wir auf 2800m und die Abende werden schon merklich kaelter. Aber da wir ja unsere 2 Maenner dabei haben, die fuer uns das unmoegliche moeglich machen, sitzen wir nun an einem gemuetlichen Feuer und waermen uns unsere kalten Fuesse, die wir zuvor im eisig kalten Fluss gewaschen haben. Eigentlich darf man hier in den Lodges kein Feuer machen, da sonst die ganzen Rhododendrenbaeume abgeholzt werden, aber fuer uns haben die freundlichen Besitzer ein paar "Scheiter" geopfert. Moege das Feuer noch lange brennen!!! Unser Nepali macht uebrigens grosse Fortschritte! Wir sind wieder mal die einzigen Gaeste in der Lodge und geniessen die herrliche Ruhe. Heute untertags sind uns viele Trekker begegnet und man merkt schon dass der Annapurna Trek sehr beliebt ist. Beim letzten Trek Aber der Trubel hat auch seine gute Seite, denn dank den vielen Touristen geht es den Leuten hier besser, da der Tourismus in ganz Nepal die Haupteinnahmequelle und oft auch die einzige ist. Jetzt bekommen wir gerade Popcorn - der perfekte Kinoabend! Im Vorabendprogramm laeuft heute "Allerlei Geschichten aus Nepal", leider ohne Untertitel! Aber allein die Atmosphaere ist die Vorstellung schon wert! Im Hauptabendprogramm gibts dann "Dance Party"! Darauf freuen wir uns schon! Es hat gerade angefangen zu regnen bzw. es schneit schon eher und das macht das ganze noch gemuetlicher - Feuer, Blitz und Donner! Nebenbei lernt Jangbu jetzt auch ein bisschen deutsch, damit er uns nie vergisst und immer an uns denkt, wenn er auf zehn zaehlt ....
Die letzte Nacht war sehr kalt und die heisse Aluflasche im Schlafsack hat leider auch nur die halbe Nacht ihren Dienst getan. Da faellt einem der naechtliche Klogang wieder mal besonders schwer, laesst sich aber leider nicht vermeiden, bei den Mengn Tea, die wir den ganzen Tag trinken!!
Heute morgen aber fuehlten wir uns dann wie im Paradies! Man denkt sich eigentlich jeden morgen der Ausblick ist nicht mehr zu toppen, aber wird dann immer wieder aufs neue ueberrascht und fuer die Kaelte in der Nacht belohnt. Wir haben aber auch immer ein Glueck mit dem Wetter .... nach dem gewittrigen Abend folgte wieder eine sternenklare Nacht und ein fast schon kitschiger morgen. Die Baeume angezuckert vom Schnee, dazwischen leuchten die bunten Blueten der Rhododendren - und das gibts alles schon gratis beim Zaehneputzen am Fluss. Zum Fruehstueck gings dann aber wieder rasch ans Feuer, um uns noch einmal richtig aufzuwaermen, bevor es dann in der frischen Morgenluft puenktlich um halb 8 losging. Die erste halbe Stunde am Fluss entlang fuehlten wir uns wie Haensel und Gretel im Maerchenwald. Die ersten Sonnenstrahlen brachten den Schnee auf den Baeumen zum schmelzen und die Kristalle rieselten auf uns herab. Herrlich! Unterwegs lernten wir dann hin und wieder ein paar Vokabeln, waehrend Jangbu und Kharka wieder mal herumbloedelten und sich auffuehrten wie 2 Kindskoepfe! Da wir heute bereits mittags unser Tagesziel erreichten, duerfen wir nun am nachmitta in der Sonne sitzen und uns ausruhen. Morgen frueh geht es dann schon um halb 5 zum Sonnenaufgang auf den Poon Hill.
Noch ein Wort zu gestern abend - wir bekamen ja zum Hauptabendprogramm eine private Tanzvorfuehrung unter dem Titel "Dance Party". Dazu wurden alle Frauen aus der Nachbarschaft zusammengetrommelt und sie sangen und tanzten fuer uns. Wir konnten natuerlich auch etwas spenden, was es uns auf jeden Fall wert war, denn die koennen so unglaublich gut singen! Die Spenden werden dann verwenden um die Stromversorgung fuer die paar Haeuser zu bezahlen. Im Moment haben sie noch keinen Strom.
13. Maerz
Heute ist bereits wieder der letzte Tag von unserem Trekking und wir sind ein bisschen traurig. Heute morgen sind wir schon um halb 5 aufgestanden um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Poon hill zu sein. Es war schoen all die sieben- bis achttausender ringsum in der Morgensonne zu sehen. Getruebt wurde die romantische Stimmung nur durch die vielen Zuschauer! Es waren ueber 100 Touris auf dem Berg! Da fragt man sich echt wo die alle herkommen!
Wir sind jetzt wieder zurueck in Pokhara und haben Jangbu und Kharka am Abend noch zum Abendessen eingeladen. Und man kann sich vorstellen, wie schwer es ist, mit 2 Maennern eine vernuenftige Konversation zu fuehren, die die ganze Zeit nur mit ihrem Handy rumspielen! Wir kamen uns echt zeitweise vor wie im Kinderkarten! Irgendwann gaben wir dann unsere Versuche auf und unterhielten uns mit ihnen einfach ueber ihre Handys - daraus ergab sich zumindest so eine Art Unterhaltung. Aber da merkt man einfach die unterschiedlichen Kulturen und MANIEREN! Zum Glueck geht denen beim Trekking irgendwann der Akku aus!! Dabei haben wir uns waehrend des Treks gedacht, dass wir sie erzogen haetten! Denn sie sind sehr reinlich geworden - Jangbu hatte Fusspuder dabei, gegen seine stinkige Fuesse und Kharka feilte sich fleissig die Fingernaegel .... war wohl doch nicht so erfolgreich!
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