Sonntag, 6. März 2011

Mal sehen was der Tag so bringt ...

06.03.2011
Die letzten paar Tage haben wir es uns im buddhistischen Viertel in Kathmandu gemuetlich gemacht. Im Flavor's und im Saturday Cafe zaehlen wir mittlerweile schon zu den Stammgaesten und wie man es von uns gewohnt ist, sind diese beiden Lokalitaeten nur wenige Schritte von unserem Hostel entfernt - und das schoenste dabei - direkt neben der atemberaubenden Boudhanath Stupa. So blicken wir bereits beim Fruehstueck auf der Dachterrasse tief in die Augen des Buddha.



Hin und wieder verlassen wir jedoch dieses sichere Umfeld und versuchen uns im Sightseeing. Der Versuch besteht zb. darin, dass wir uns auf den Weg zu einem angesagten Hindufestival (Shivatree) machen, um dann beim Anblick der Menschenmenge wieder umzukehren. Ausserdem brauchen wir fuer den Besuch diverser Tempel nicht die  lt. Lonely Planet veranschlagten 5 h, sondern sind meistens in 1-2 h schon durch, was aber keineswegs heisst, dass wir hetzen, aber unsere ungeschulten Augen sehen einfach nicht mehr! So haben wir also meistens unendlich viel Zeit zum Tea trinken oder in einem der unzaehligen Tibetean Shops zu stoebern. Meistens sitzen wir schon wieder fruehzeitig in einem Taxi und lassen uns im Schritttempo (traffic jam!!!!) zurueck in unser selbsterschaffenes zuhause chauffieren.Spaetestens wenn wir dann beim Eingang zum Buddha Viertel stehen und aus einem der Geschaefte "Om Mane Padme Hum ...." in unseren Ohren erklingt, ist die Welt wieder in Ordnung! Was will man mehr .... Toppen kann so einen Moment nur noch Schoki-fuer-Anna und Mandeln-fuer-Isa! Und weil der Ausflug ja so kraefteraubend war, haben wir uns das auch verdient!!!





Da wir mittlerweile offen dazu stehen, dass der Schwerpunkt unserer Reise auf Natur statt Kultur liegt, verbringen wir unsere Zeit lieber mit Jangbu und planen bei einem Calo Chia (Schwarztee) unsere naechste Trekkingtour! Es geht schon bald wieder los und wir haben es mit unserem Charme geschafft auch wieder Kharka, unseren Porter, fuer uns zu erobern, obwohl er eigentlich schon fuer eine andere Gruppe eingeplant war. Wir befuerchten jedoch, dass abgesehen von unserem Charme auch das Trinkgeld, das wir ihm fuer unseren letzten Trek gegeben haben, ausschlaggebend dafuer war. Auf jeden Fall freuen wir uns sehr, dass wir wieder von Jangbu und Kharka verwoehnt werden. Und so eine Trekkingtour bietet sich wunderbar an, um davor wieder mal einen ausgiebigen Shoppingtag einzulegen. Unser letzter Shoppingtag liegt ja bereits 2 Wochen zurueck und in der Zwischenzeit sind uns schon wieder 1000 Sachen eingefallen, die wir unbedingt brauchen, wie zb. eine groessere Tasche, da unsere Rucksaecke mittlerweile aus allen Naehten platzen. Einige werden und jetzt fuer verrueckt erklaeren, aber unterstuetzten damit ja auch die indonesische und vietnamesische Textilindustrie, denn es wimmelt hier nur so von gefaelschten North Face und Mammut Sachen, die man fuer einen Spotpreis bekommt. Aussderdem muss man zu unserer Verteidigung sagen, dass wir unsere Rucksaecke fuer indische Verhaeltnisse gepackt, wer konnte schon vorher ahnen, dass uns Nepal so begeistern wird, dass wir gar nicht mehr wegwollen.

Noch ein paar Worte zu Kathmandu, denn diese Stadt ist in manchen Sachen echt einzigartig. Also mal abgesehen, dass hier auf der Strasse die meisten Leute mit Mundschutz rumlaufen, um nicht die ganzen Abgase ungefiltert einzuatmen, ist auch die Stromversorgung nicht sehr fortgeschritten. Strom wird fuer Kathmandu nur durch Hydropower erzeugt, da es aber in den Bergen oft zu wenig Wasser gibt, um diese Millionenstadt mit Strom zu versorgen, wird der Strom zeitweise einfach abgeschalten. Im Klartext heisst das, es gibt insgesamt 14 Stunden (Tag u Nacht) Powercut. Jedes Viertel hat seinen eigenen Plan, wann es KEINEN Strom gibt. Das muss aber nicht zwingend heissen, dass die Stromversorgung ausserhalb dieser Zeiten hinhaut. Es ist also ganz normal dass man beim Abendessen auf einmal im Dunkeln sitzt und daraus spontan ein Candle Light Dinner wird.


Die zweite Besonderheit dieser Stadt hat auch etwas mit der Dunkelheit zu tun. Jede Nacht um Punkt 3 Uhr passiert es ... Das ist die Stunden zu der die Moenche anfangen ihr Morgengebet zu chanten. Das ist eine Art Sprechgesang, man kann sich das ungefaehr vorstellen, wie ein wildgewordenes Bienennest. Das droehnende Summen tut fast schon weh in den Ohren. Eine gute Stunde spaeter werden dann auch die letzten streunenden Hunde in der Stadt von diesem Gebrumme aufgeweckt und stimmen mit ihrem Gejaule in den Chor ein. Und wenn dann noch der heisere Gockel seinen Senf dazu gibt, kommt man sich fast ein wenig verarscht vor. Daraus ergibt sich eine Mischung bei der kein Mensch der diese Geraeusche nicht schon sein Leben lang intus hat schlafen kann.

1 Kommentar:

  1. Hi ihr 2!
    Das klingt ja wildromantisch; singende Mönche, jaulende Hunde und heiser krächzende Gockel! Nach solchen Nächten ist es mehr als verständlich, dass ihr untertags eure Kräfte sammelt um hin und wieder ein bisschen zu shoppen ;-) Ich bin ein wenig verwundert dass in Kathmandu so schlechte Luft ist, hätte ich nicht gedacht.
    Wünsche euch beiden ein schönes Wochenende und eine tolle weitere Trekkingtour! Freu mich schon auf den nächsten Bericht!
    Liebe Grüße

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